Die Hall Art Foundation freut sich, gemeinsam mit der König Galerie eine Ausstellungsreihe präsentieren zu können, die auf Werke in Berlin lebender und arbeitender Künstler konzentriert ist.
Die Reihe Berlin kommt nach Niedersachsen wird vier Ausstellungen umfassen. Die Ausstellungen werden durch Klaus Lederer, Stellvertreter des regierenden Bürgermeisters und Senator für Kultur in Europa eröffnet.
Die Gruppenausstellung Szene Berlin, kuratiert von Johann König, wird vorrangig in einer umgebauten Scheune in der Domäne Derneburg gezeigt. Szene Berlin umfasst Gemälde, Skulpturen, Fotografien und Videos von mehr als zwei Dutzend in Berlin ansässigen Künstlern. Die Werke wurden in einem Zeitraum beginnend mit den frühen 1990er Jahren bis zu diesem Jahr geschaffen und vertreten sind Stars wie Norbert Bisky, Monica Bonvicini, Jonas Burgert, Martin Eder, Olafur Eliasson, Elmgreen & Dragset, Stefanie Gutheil, Jeppe Hein, Gregor Hildebrandt, Judith Hopf, Wilhelm Klotzek, Alicja Kwade, Jonathan Meese, Anselm Reyle, Daniel Richter, Michael Sailstorfer, Tomas Saraceno, Thomas Scheibitz, Chiharu Shiota, Dirk Skreber, Katja Strunz, Jorinde Voigt, Corinne Wasmuht, Ai Weiwei und Young-Jun Tak.
Gleichzeitig äußerst inklusiv und selektiv kann Szene Berlin als eine Art institutioneller Kritik aufgefasst werden — verdeutlicht in Monica Bonvicinis bekanntem Werk Corner Boy (2015). Hier scheint die mit schwarzen Ledergürteln gefasste Säule als isoliertes Totem allein in einem Raum zu stehen. Der unerreichbar über ihr angebrachter Spiegel, der eine Reflektion an die Decke projiziert, symbolisiert die rigiden, jedoch letztlich inhaltslosen sozialen Strukturen, die gender-basierte Vorurteile erzeugen, welche wiederum den Weg für Diskriminierung bereiten.
Die bunte Mischung von Künstlern in Szene Berlin weigert sich, eine Perspektive über die andere zu stellen. Norbert Bisky sticht als ein Künstler hervor, der das Lebensblut der Berliner Kunstszene verkörpert. Mit ästhetischen Wurzeln, die bis zum Fall der Berliner Mauer zurückreichen, gestaltet er farbenprächtige, bildreiche Gemälde, in denen er die Vermischung von Kommunismus, Religion und Staat erforscht. Corinne Wasmuht ihrerseits zeigt eine fast mystische Intuition für räumliche Gestaltung. In ihren Arbeiten wird die Fragilität unseres digitalen Zeitalters deutlich, und wie der Bildschirm unser Empfinden architektonischer Formen überhöhen kann.
Mit der Gruppenausstellung verbundene Einzelausstellungen von Katharina Grosse, Karl Horst Hödicke und Johannes Kahrs runden die Reihe Berlin kommt nach Niedersachsen ab. Diese Präsentationen zeigen jede auf ihre Art wie urbanes Leben, Wissenschaft und Natur in das Wirken von eng mit der Stadt verbundenen Künstlern eingebunden sind. Unzählige Künstler haben Berlin als Wohnsitz gewählt, da vergleichsweise günstige Mieten und ein großes Angebot an Atelierräumen in zentraler Lage große Möglichkeiten für ihr Schaffen bieten. Die Absicht der Reihe Berlin kommt nach Niedersachsen besteht darin, zu zeigen, welch fruchtbaren Boden Berlin für künstlerische Tätigkeit bietet.