Hall Art Foundation
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Olafur Eliasson
3. Mai – 30. November 2014

Die Hall Art Foundation freut sich, eine Ausstellung des dänisch-isländischen Künstlers Olafur Eliasson anzukündigen, die vom 3. Mai bis 30. November 2014 in ihren Ausstellungsräumen in Reading, Vermont, zu sehen sein wird. Sie wird eine gezielte Auswahl von Skulpturen, Fotostrecken, optischen Geräten und Papierarbeiten Eliassons mit seiner imposanten Freiluft-Installation Waterfall (2004) zusammenbringen, die bereits im vergangenen Jahr in der Hall Art Foundation enthüllt wurde.

 

Seit zwanzig Jahren dienen Eliassons Installationen, Gemälde, Fotografien, Filme und Öffentlichkeitsprojekte dazu, die kognitiven und kulturellen Bedingungen zu erforschen, die unsere Wahrnehmung prägen. Von umfassenden Farb-, Licht- und Bewegungswelten bis zu Installationen, die Naturphänomene in neue Zusammenhänge setzen, stellt sich sein Werk der Vorstellung von Kunst als einem autonomen Objekt entgegen und positioniert sie stattdessen als Teil einer aktiven Korrelation mit dem Betrachter und dessen individueller Erfahrungswelt. Vom Künstler selbst als „Werkzeuge zum Erfahren von Wirklichkeit“ bezeichnet, schärfen seine einzelnen Arbeiten und Projekte das Bewusstsein dafür, wie wir die Welt sowohl deuten als auch an ihrer Erschaffung teilhaben. Durch künstliche Nachbildung des Natürlichen und dessen Erfassen in Zeit und Raum regt Eliassons Werk dazu an, sowohl die lineare Rezeption von Raum als auch die Verbindung zwischen Wirklichkeit und ihrer Reproduktion neu auszuloten.

 

Eliassons Waterfall stellt sich elementaren Wahrnehmungsformen von der Natur entgegen und setzt dabei bei dem Verständnis von Raum und Bewegung an. Mithilfe eines alltäglichen Industriegerüsts und eines Systems aus Plastikpumpen, die das Wasser zirkulieren lassen, evoziert der Künstler Umfeld, Geräusche und Rhythmus eines natürlichen Wasserfalls und stellt dabei gleichzeitig die Mechanik von Konstruktion und Bewegungsabläufen zur Schau. Indem es die Grenzen zwischen dem Natürlichen und dem Konstrukt verwischt, lädt dieses Werk seine Betrachter dazu ein, ihre eigenen Naturerfahrungen zu überdenken, nicht nur in Hinblick darauf, was sie sehen, sondern wie sie es sehen.

 

Light ventilator mobile (2002) experimentiert mit Bewegung und Licht und setzt sich so mit dem Sehen und Empfinden von Prozessen auseinander. Die Nachahmung eines traditionellen Mobiles besteht aus zwei Elementen: einem Scheinwerfer und einem hängenden elektrischen Ventilator, die jeweils am gegenüberliegenden Ende einer Metallstange befestigt sind. Vom Luftstrom des Ventilators angetrieben, gleitet ein Lichtstrahl über die Wände des Saals hinweg. Das Mobile dreht sich, und der Ventilator schwingt auf Augenhöhe des Betrachters, wodurch er dessen Bewegungen steuert und ihn so immer neue Blickwinkel einnehmen lässt.

 

Yellow double kaleidoscope (2005) lässt den Betrachter die Grenzen visueller Wahrnehmung sowohl hinterfragen als auch herausfordern. In dieser Arbeit zeigt der Künstler zwei miteinander verbundene sechsseitige Kaleidoskope – eines aus Spiegeln, das andere aus gelblichem Filterglas – die sich zu dem Punkt hin verjüngen, an dem sie aufeinandertreffen. Wenn man durch eines der beiden Enden hindurch schaut, bewirkt die Konstruktion, dass sich für eine kurze Zeit der umliegende Raum neu konfiguriert und eine Reihe von Perspektiven eröffnet, die sich mit den Bewegungen des Betrachters verändern. Wie Eliasson erläutert, „lässt uns das Kaleidoskop erfahren, dass das, was wir durch seinen Mechanismus sehen, großenteils frei übertragbar, relativ und offen für unseren eigenen Beitrag ist.“ In solchen Arbeiten, wie auch in anderen Exponaten dieser Ausstellung, demonstrieren die aktive Beteiligung und die Eigenwahrnehmung des Betrachters das, was Eliasson als „sich selbst empfinden sehen“ beschreibt.

 

Neben Skulpturen und Öffentlichkeitsprojekten nimmt auch die Fotografie weiterhin einen wichtigen Stellenwert in Eliassons praktischer Arbeit und Erforschung von Sehen und Wahrnehmen ein. Bei seinen regelmäßigen Reisen nach Island hat der Künstler über die Jahre hinweg verschiedene Fotostrecken geschaffen, die die einzigartige Landschaft des Landes dokumentieren. Serien wie Spring puddle series (2004) oder The volcano series (2012), die aus Dutzenden in einem präzisen Raster angeordneten Bildern bestehen, stellen kleine Enzyklopädien einzelner Subjekte an unterschiedlichen Orten und zu unterschiedlichen Zeitpunkten dar. Durch diese Abfolgen und wechselnde Blickwinkel entwerfen Eliassons Fotografien eine neue Art des Sehens und Wahrnehmens, die sowohl dynamisch als auch frei übertragbar ist.

 

Eliasson wurde 1967 in Kopenhagen geboren und ist in Island und Dänemark aufgewachsen, wo er 1989-1995 die Königlich Dänische Kunstakademie besuchte. Seit Mitte der 1990er Jahre steht sein Werk weltweit im Mittelpunkt zahlreicher Ausstellungen und Projekte. 2003 vertrat Eliasson Dänemark auf der 50. Biennale di Venezia. Im selben Jahr eröffnete er in der Tate Modern´s Turbine Hall seine berühmte Installation The weather project. Die erste Retrospektive des Künstlers wurde 2007 im San Francisco Museum of Modern Art eröffnet, von wo sie bis 2010 weiter wanderte: zum Museum of Modern Art und PS1 in New York, zum Dallas Museum of Art, zum Museum of Contemporary Art in Chicago und zum Museum of Contemporary Art in Sydney. 2008 wurde Eliasson von der Stadt New York mit dem gewaltigen öffentlichen Kunstprojekt The New York City Waterfalls beauftragt. Weitere bedeutende Einzelausstellungen waren u.a. im Martin-Gropius-Bau in Berlin zu sehen (2010), im Museum für Gegenwartskunst des 21. Jh. im japanischen Kanazawa (2009–2010), im Museum Boijmans Van Beuningen in Rotterdam (2005), im Astrup Fearnley Museet for Moderne Kunst in Oslo (2004), im Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris (2002), im Institute of Contemporary Art in Boston (2001) und in der Kunsthalle Basel (1997). Im August 2014 wird das Louisiana Museum of Modern Art im dänischen Humlebæk eine große Einzelausstellung zeigen. Derzeit lebt und arbeitet Eliasson in Kopenhagen und Berlin.

 

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Geöffnet vom 3. Mai bis 30. November 2014 an Wochenenden und mittwochs nach Vereinbarung.

 

Der Eintritt ist frei.

 

Spenden zur Unterstützung unseres Programms werden nach Möglichkeit erbeten.

 

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Weitere Informationen und Bilder erhalten Sie in unserem Verwaltungsbüro unter der Telefonnummer
+ 1 212 256 0057 unter info@hallartfoundation.org.

 

Die Ausstellung läuft gleichzeitig mit Neil Jenney und Georg Baselitz.

 

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Olafur Eliasson

Waterfall (2004)

Hall Art Foundation, Reading, VT