Hall Art Foundation
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KATI HECK
2. Dezember 2022 – 14. Mai 2023

Die Hall Art Foundation lädt ein zu einer Ausstellung der gefeierten deutschen Künstlerin KATI HECK, die inzwischen in Antwerpen ansässig ist. Die Ausstellung findet im historischen Rittersaal im Kunstmuseum Schloss Derneburg statt und zeigt Hecks Werke der letzten fünfzehn Jahre, darunter mehrere Gemälde, ein monumentaler Wandbehang sowie eines ihrer jüngsten Werke, eine großformatige Skulptur. Heck ist insbesondere bekannt für ihre figürlich klaren und doch zugleich enigmatischen Gemälde, ausgeführt mit meisterhafter Virtuosität, deren dichte, vielschichtige Kompositionen eine große Bandbreite an Stilen und Referenzen aufgreifen. In ihren Werken stellt sie Bilder und Einflüsse aus Literatur, Musik, Kunstgeschichte und ihrer eigenen Lebenserfahrung disparat nebeneinander und schafft so präzise ausgeführte Szenen, deren Inhalt und Bedeutung allein der Interpretation des Betrachters überlassen bleiben.

 

In Monumentalgemälden wie Keine Zeit Für Meisterwerke (Himmelfahrtskommando) (2007) kombiniert Heck menschliche Figuren, die sie mit großem Detailreichtum im klassischen Stil malt, mit verschiedenen Zeichentechniken. Ihre Sujets, in der Regel Freunde, Bekannte und Familie, werden theatralisch in einem ausladenden Bildraum dargestellt, in abstrakten Posen und mysteriösen Interaktionen. Hecks sinnliche und illusionistische Darstellung von nacktem Fleisch driftet gelegentlich in den Bereich der Karikatur, abgesetzt vor kräftigen Farbfeldern (hier in den Farben der deutschen Flagge), die wiederum übergehen in lose dahingemalte unvollendet anmutende Abstraktionen. Heck malt sich oft selbst inmitten ihrer Sujets und ist hier in der Bildmitte auf allen Vieren dargestellt. Der unbekleidete bärtige Mann, der auf ihr zu reiten scheint, ist ihr Ehemann. Hecks konstruierte Welt ist zugleich humorvoll, verrucht und surreal.

 

Neben der Malerei umfasst Hecks Praxis weiterhin Film- und Performancekunst, Fotografie und Bildhauerei. Für Hecksphinx (Ein Selbst in der Warteschlange) (2020) stand die Künstlerin selbst Modell für eine Sphinx-Skulptur. In der altgriechischen Mythologie war die Sphinx ein Wesen mit Frauenkopf, dem Körper einer Raubkatze und den Flügeln eines Vogels. Die Sphinx bewachte die Tore der griechischen Stadt Theben und ging in die Mythologie als hinterlistig und gnadenlos ein. Sie tötete und verspeiste jeden, der ihre Rätselfragen nicht beantworten konnte. Im späten 15. Jahrhundert erlebte die Sphinx in manieristischen Darstellungen eine Renaissance mit frisiertem Haar, deutlich hervortretenden Brüsten und reichem Schmuck. In ihrer Skulptur zeigt Heck sich mit vorgestreckten Armen und wallenden braunen Locken. In einer Vertiefung in ihrer Hand steckt eine Weinflasche und in ihrem Hinterkopf befindet sich ein großes rundes Loch. Anstelle ihrer Lippen markiert eine große, rot-schwarze Tabakspfeife den Mund, eine Referenz auf Sherlock Holmes oder René Magritte.

 

Kati Heck (geb. 1979 in Düsseldorf) lebt und arbeitet in Pulle, Belgien. Ihre Werke werden international ausgestellt, unter anderem in Einzelausstellungen in der Galerie Tim Van Laere, Antwerpen (2022, 2019, 2016, 2014, 2011); Sadie Coles HQ, London (2021, 2017); Kunstmuseum Den Haag (2020); M HKA, Antwerpen, Belgien (2016); CAC Malaga, Spanien (2013); Atelierschiff der Stadt Frankfurt (2010); Museum Het Domein, Sittard, Niederlande (2008); und Mary Boone Gallery, New York (2008). Weiterhin finden sich Hecks Werke in Dauerausstellungen in Museen in den USA und ganz Europa, darunter das Centre Pompidou (Paris); Middelheimmuseum (Antwerpen, BE); M HKA, Museum for Contemporary Art Antwerp (Antwerpen, BE); Museum Het Domein (Sittard, NL); SMAK, Municipal Museum for Contemporary Art (Gent, BE); Walker Art Center (Minneapolis, MN) und anderen.

 

Heck wird von der Galerie Tim Van Laere in Antwerpen, Belgien vertreten.

 

Detaillierte Informationen und Bildmaterial stellt das Verwaltungsbüro der Hall Art Foundation unter info@hallartfoundation.org zur Verfügung.

 

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KATI HECK
Keine Zeit Für Meisterwerke (Himmelfahrtskommando), 2007
Oil on canvas
110 1/4 x 196 3/4 in. (280 x 500 cm)
Hall Art Foundation
Courtesy Hall Art Foundation
© the artist

 

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KATI HECK
Eure Opa´s Goulaschkanone, 2011
Oil on canvas
86 1/2 x 165 1/2 in. (220 x 420 cm)
Hall Collection
Courtesy Hall Art Foundation
© the artist

 

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KATI HECK
Selbstverständlich! (Die Übernahme), 2016
Oil, charcoal on stitched canvas
78 3/4 x 137 3/4 in. (200 x 350 cm)
Private Collection, Brussels
© the artist

 

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KATI HECK
Festplakat (All my friends are wild), 2019
Cotton
Overall: 116 1/2 x 276 in. (296 x 701 cm)
Courtesy Tim Van Laere Gallery, Antwerp
© the artist

 

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KATI HECK
Selbst mit Vogel, 2019
Oil on stitched canvas, artist frame with messing plate
47 1/4 x 47 1/4 in. (120 x 120 cm)
Private collection, Belgium
© the artist

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KATI HECK
Hecksphinx (Ein Selbst in der Warteschlange), 2020
Styrofoam, fabric, plastic, glass bottle
72 3/4 x 55 x 80 3/4 in. (185 x 140 x 205 cm)
Courtesy Tim Van Laere Gallery, Antwerp
© the artist