Die Hall Art Foundation freut sich, bekannt geben zu können, dass sie im Schloss Derneburg eine Ausstellung von Werken des spanischen Künstlers Jorge Galindo veranstalten wird. Es wird eine Auswahl von Galindos neuen monumentalen Blumengemälden zusammen mit einer Gruppe von Werken gezeigt, die im vergangenen Jahr in Zusammenarbeit mit dem international anerkannten und vielfachen Filmpreisträger Pedro Almodóvar entstanden.
Im Laufe der vergangenen dreißig Jahre hat Jorge Galindo gestische und expressionistische Gemälde ausgeführt, in denen oft auch Elemente der Collage verwendet werden. Er verwendet einer Reihe unterschiedlicher Materialien und seine üppigen und farbenreichen Oberflächen sind in einem energischen, manchmal chaotischen Stil ausgeführt. In seinen neuen Blumengemälden führt Galindo das klassische Sujet des Stilllebens in monumentalem Maßstab aus. Gemalt auf wie Patchwork anmutenden Leinwänden verleiht Galindos strahlender und energischer Umgang mit den Farben seinen Sujets eine fast an Abstraktion reichende Anmutung.
Galindo und Almodóvar arbeiteten ein Jahr lang zusammen, um die Werke unter dem Titel Flores de periferia zu schaffen. Galindo lud Almodóvar zu dieser Zusammenarbeit ein, nachdem er die Ausstellung der kleinformatigen Stillleben-Fotos „peripherer“ Blumen (Selbstmörder-Blumen, die in Bahngleisen wachsen und von den Rädern der Züge zerquetscht werden) in Vasen gesehen hatte. In Fortsetzung einer von Künstlern wie Giorgio Morandi und Francisco de Zurbarán gegründeten Tradition, die beide dafür bekannt waren, Stillleben von Alltagsgegenständen wie Vasen, Flaschen, Schalen, Obst und Blumen zu malen, schlug Galindo vor, die von Almodóvar gemachten Fotos zu vergrößern und als Grundlage für eine Reihe von Gemälden zu verwenden. An den Werken unter dem Titel Flores de periferia arbeiteten Galindo und Almodóvar gleichzeitig. Sie trugen die Farbe mit Pinseln, ihren Händen, Armen und Füßen auf die vergrößerten Fotos auf und abstrahierten so die ursprünglich fotografischen Werke in gestische Gemälde mit starken Farben.
Jorge Galindo wurde 1965 in Madrid, Spanien, geboren. Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre genoss er eine akademische Ausbildung in Form von Workshops, die vom Círculo de Bellas Artes in Madrid angeboten wurden. Seine künstlerische Entwicklung wurde insbesondere von einem 1991 von Julian Schnabel geleiteten Kurs beeinflusst. Seit den späten 1980er Jahren fanden Solo-Ausstellungen seiner Werke überall in Europa, Nord- und Südamerika statt. Galindo lebt und arbeitet gegenwärtig in Borox, einer in der Provinz Toledo, Kastilien-La Mancha, Spanien, gelegenen Gemeinde.
Pedro Almodóvar (geb. 1949) ist ein spanischer Filmemacher, Regisseur, Drehbuchautor und Produzent. Er ist weithin als einer der international erfolgreichsten spanischen Filmemacher aller Zeiten anerkannt. Bekannt wurde er als Regisseur und Drehbuchautor während der als Movida Madrileña bezeichneten Periode - einer kulturellen Renaissance nach dem Ende der Franco-Diktatur. Zu seinen von der Kritik hochgelobten Filmen gehören u.a. Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs (1988), Fessle mich! (1990), High Heels (1991), Mit Haut und Haar (1997), Alles über meine Mutter (1999), Sprich mit ihr (2002), Schlechte Erziehung (2004), Volver - Zurückkehren (2006), Zerrissene Umarmungen (2009), Die Haut, in der ich wohne (2011), Julieta (2016) und Leid und Herrlichkeit (2019). Almodóvar hat zahlreiche Preise für seine Werke erhalten, darunter zwei Oscars, fünf BAFTAs, sechs Europäische Filmpreise, zwei Golden Globes, neun Goya-Filmpreise und vier Preise des Filmfestivals in Cannes; er ist Mitglied der französischen Ehrenlegion und Träger der vom spanischen Ministerium für Kultur verliehenen goldenen Verdienstmedaille der schönen Künste. 2019 erhielt er den goldenen Ehrenlöwen der 76. Internationalen Filmfestspiele von Venedig.
Jorge Galindo and Pedro Almodóvar
Photo: Iglesias Mas