Weithin als herausragender europäischer Künstler seiner Generation anerkannt, hat sich der Österreicher Franz West (1947-2012) seinen Namen mit gewollt unseriösen, unideologischen, bisweilen durchtriebenen erotischen Zeichnungen in gemischten Techniken, mit Skulpturen und Möbelstücken gemacht. Seine Arbeiten sind voller Widersprüche, häufig lustig, sogar albern, und doch kann man in ihnen auch Zerbrechlichkeit, Verletzbarkeit und einen unterschwelligen existentialistischen Nihilismus entdecken. Sie wenden sich – häufig gleichzeitig – hohen philosophischen Ansprüchen und elementarsten menschlichen Verfasstheiten wie Faulheit, Dummheit, Trunkenheit oder sexueller Begierde zu. Seine gewollt grob gestalteten Collagen kombinieren schlüpfrige Gestalten aus der Zeitschriftenwerbung mit nachlässig aufgetragenen dicken Farbschichten. Wests frühe Paßstücke stellen Sammlungen aus eigentümlich geformten kleinen Gebilden aus Papiermaché, Gips und anderen einfachen Materialien dar, die ursprünglich dazu gedacht waren, dass Galeriebesucher sie in die Hand nehmen, an sich anlegen oder mit ihnen spielen sollten. Seine späteren großen und bunten Skulpturen aus lackiertem Aluminium verweisen auf das gängige Dekorum der abstrakten Bildhauerei und verulken es vergnügt. Diese Ausstellung von über 40 Arbeiten in verschiedensten Techniken aus den Jahren 1973 bis 2005 geht von einem dicht gestellten, heimeligen Teil in einen großräumigen über und ist damit – ganz so, wie es der Haltung Wests in Kunst und Leben entsprach - absichtlich weder chronologisch noch hierarchisch angeordnet.

Diese Ausstellung enthält Stücke aus der Sammlung der Halls und wird zusammen mit Wests monumentaler Skulptur Les Pommes d’Adam (2007) gezeigt, die zurzeit im MASS MoCA zu besichtigen ist.

Weitere Informationen finden Sie auf William College Museum of Art.