Ed Paschke: Visionary from Chicago, 1968 – 2004 ist die dritte der Ausstellungen aus der Reihe des Ashmolean´s in Zusammenarbeit mit der Hall Art Foundation (USA). Zu der Ausstellung gehören ein wichtiges frühes Werk, eine Leihgabe der Ed Paschke Foundation sowie vier Gemälde, die der Künstler Jeff Koons leihweise zur Verfügung gestellt hat. Koons, der mit Paschke studiert hat und von diesem 1974 als Atelierassistent angestellt wurde, hat mit einem Interview mit Kurator Sir Norman Rosenthal einen Beitrag zum Ausstellungskatalog geleistet.
Als Teil der Künstlergruppe Chicago Imagists, die in den 1960ern entstanden war, war Paschke (1939–2004) stark von der medialen Bildsprache und Popkultur beeinflusst: von Zeitungen, Zeitschriften, Werbung, Film und Fernsehen. In Arbeiten wie Hilda (1973) und Mannish Boy (1970), genial kolorierten, provokativen und surrealen Gemälden von Zirkus-Freaks, tätowierten Ladies, Transvestiten, Ringkämpfern und verwegenen Wingtip-Schuhen, werden die Unterwelt des städtischen Lebens und eine dunkle Seite des Pop Art unter die Lupe genommen. Während Paschkes spätere Arbeiten wie Voulez-Vous Danser? (Would You Like to Dance?) (1989) Kulturikonen wie die Mona Lisa darstellen, unterscheiden sich seine aufgeschichtete, maskenartige Abstraktion des Gesichts, die Verwendung von Elektro-Farben und neonartig leuchtenden statischen Linien drastisch von der Art und Weise, wie seine New Yorker Zeitgenossen Andy Warhol, James Rosenquist und Robert Rauschenberg mit ähnlichen Themen umgingen.
Edward F. Paschke wurde in Chicago geboren und studierte Malerei an der School of the Art Institute in Chicago, wo er 1961 seinen BFA und 1970 seinen MFA erlangte. Von 1978 bis zum Jahr seines Todes wirkte er als Professor für Kunst und Kunstgeschichte an der Northwestern University in Evanston, Illinois. Seine Werke finden sich weltweit in zahlreichen öffentlichen Sammlungen, darunter das Art Institute of Chicago; das Metropolitan Museum of Art, New York; das Whitney Museum of American Art, New York; das Centre Georges Pompidou, Paris sowie das Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig, Wien. Große Ausstellungen waren unter anderen Ed Paschke: Selected Works 1967–1981, in der Renaissance Society an der University of Chicago, die dann zum Contemporary Art Museum, Houston wanderte (1982); Ed Paschke Retrospective, die vom The Art Institute of Chicago, Illinois, organisiert wurde und zum Musée National d’Art Moderne, Centre Georges Pompidou, Paris, und zum Dallas Museum of Art, Texas wanderte (1989–1990) sowie Ed Paschke: Chicago Icon. A Retrospective, die im Chicago History Museum, Illinois gezeigt wurde (2006–2007). Paschke hat bis zu seinem Tod im Jahr 2004 in Chicago gelebt und gearbeitet.
Der Kurator der Ausstellung Sir Norman Rosenthal sagt: "Chicago und der Mittlere Westen Amerikas haben eine bemerkenswerte und ganz andere Kultur der visuellen Kunst, die sich dort nach der positiven Rezeption des Surrealismus und der Werke von Künstlern wie Dalí, Magritte, Delvaux and Matta etabliert hat. Anders als die Kunstszenen von New York City und Los Angeles ist diese Welt in Großbritannien weitgehend unbekannt. Ed Paschke ist einer der bedeutendsten Künstler aus Chicago, und diese Ausstellung, auf der Paschkes Werk erstmals im Vereinigten Königreich zu sehen ist, wird eine Offenbarung werden".
Die Ausstellung wird von der Hall Art Foundation in Zusammmenarbeit mit dem Ashmolean Museum, University of Oxford, organisiert.
Ed Paschke (1939–2004)
Mannish Boy, 1970
© Ed Paschke
Ed Paschke (1939–2004)
Hilda, 1973
© Ed Paschke
Ed Paschke (1939–2004)
Voulez-Vous Danser? (Would You Like to Dance?), 1989
© Ed Paschke